Tipps für die Bewerbungsmappe

Das Bewerbungsschreiben gilt als Visitenkarte oder Aushängeschild eines Bewerbers. Umso wichtiger ist, dass dieser erste Eindruck positiv heraus sticht, denn eine zweite Chance gibt es leider nicht. Gerade bei großen Unternehmen kommt es oft vor, dass der Personalchef mehr als 1000 Bewerbungen auf dem Tisch liegen hat. Wie schaffst Du es also, dass er sich ausgerechnet für Dich entscheidet? Kein Grund zur Panik. Wir zeigen Dir hier, was Du beachten musst, um mit Deinen Bewerbungsunterlagen zu punkten.

Damit deine Bewerbung ein Erfolg wird, haben wir dir Tipps und Infos für folgende Punkte zusammengestellt:

  • Deckblatt
  • Anschreiben
  • Lebenslauf

Allgemeine Tipps für die Bewerbungsunterlagen

Bewerbungsmappe

Am besten ist es, wenn Du versuchst, Dich in die Lage des Personalchefs zu versetzen. Er hat in der Regel nicht viel Zeit, sich in jede Bewerbung intensiv einzulesen.  Deine Bewerbungsunterlagen müssen daher bereits optisch herausstechen, damit sie auffallen. Eine mehrfach aufklappbare Bewerbungsmappe ist eher umständlich. Bei einem Schnellhefter besteht die Gefahr, dass der Personalbeauftragte sich nicht die Mühe macht, alle Unterlagen herauszuholen und danach wieder ein zu heften. Und wenn er dies tut, braucht er Zeit. Der erste Eindruck kann daher negativ ausfallen, weil die Mappe ihm Umstände bereitet.

Ideal ist ein Klemmordner. Klemme alle Unterlagen sortiert in einen Klemmordner und achte darauf, dass die Seiten genau übereinander liegen. Das vermittelt Ordnung, ermöglicht aber eine einfache Handhabe.

Die Optik der Bewerbungsmappe sollte natürlich auch ansprechend sein. Vermeide daher knallige Farben wie Pink oder Neon-Gelb, das wirkt unseriös. Auch ein buntes Design fällt eher negativ auf, sofern du dich nicht in einem kreativen Beruf bewirbst. Wenn du in deinen Unterlagen Farben verwendest, solltest du diese auf die Farbe des Klemmordners abstimmen.

Auch Sauberkeit ist ein wichtiger Punkt, Flecken oder Eselsohren sind daher ebenfalls ein Tabu.

Bewerbungsmappe online

Heutzutage ist es üblich, Bewerbungen auch online zu verschicken (z. B. per E-Mail oder Bewerbungscenter des Unternehmens). Hierfür wandelst Du Deine Bewerbungsmappe in dieser Reihenfolge in ein PDF-Dokument um:

  • Deckblatt
  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Anhänge

Die Zeugnisse und Zertifikate kannst Du zu Hause oder in einem Copy-Shop einscannen und als PDF-Datei ablegen. Am Ende fügst Du die einzelnen PDFs zu einem großen PDF zusammen und schickst sie per E-Mail an die Personalabteilung des Unternehmens oder lädst sie im Bewerbungscenter (sofern vorhanden) hoch. Achte hierbei auf die Reihenfolge der Unterlagen!

Das perfekte Bewerbungsfoto

Fotos sind für Menschen ein Blickfang, daher kannst Du mit einem guten Bewerbungsfoto viel erreichen. Ein richtiges Bewerbungsfoto solltest Du von einem professionellen Fotografen machen zu lassen. Bilder aus einer Fotobox sind dafür nicht geeignet, Personaler erkennen diese Bilder.

Deine Kleidung sollte auf dem Bewerbungsbild seriös wirken und zur avisierten Branche passen. Dein gepflegtes Äußeres ist hier natürlich auch sehr wichtig. Das heißt:

  • gewaschene Haare
  • knitterfreie Kleidung
  • keine Sonnenbrille
  • nüchtern sein

Ob Du dabei ernst schaust oder lächelst, bleibt Dir überlassen. Du solltest aber keinesfalls abwesend oder desinteressiert wirken, sondern freundlich und einnehmend.

Je nach Branche, kann auch ein „lockeres“ Bewerbungsbild angemessen sein. „Locker“ bedeutet an dieser Stelle aber nicht Jogginghose und Shirt. Wenn du ein schönes und aussagekräftiges Bild von deiner Abschlussfeier oder einer Hochzeit hast, ist dieses eventuell geeignet. Du musst natürlich ordentlich aussehen, am besten Hemd oder Kleid tragen. Diese Bilder zeigen einen aber oft natürlicher, als gestellte Bilder vom Fotografen. Je nach Branche kannst du damit positiv auffallen. Für eine Bewerbung bei einem Startup, ist diese Art Bild manchmal ein Blickfang. Bei einer Bank wirst du aber keine Extrapunkte sammeln.

Bewerbungsfoto

Zeige dich ganz natürlich, aber ordentlich. Deine Ausstrahlung auf deinem Bewerbungsbild ist ein wichtiger erster Eindruck!

Bewerbungsmappe – Inhalt und Aufbau

Bewerbungsunterlagen müssen in Deiner Mappe in einer festgelegten Reihenfolge enthalten sein. Daran ist nichts zu rütteln und eine Umstellung macht auch keinen Sinn. Die Reihenfolge ist immer

  • Deckblatt
  • Anschreiben
  • Lebenslauf mit Foto
  • Anhang mit Zeugnissen und Zertifikaten.

1. Das Deckblatt

Das Deckblatt ist zwar kein Muss, dennoch gilt es mittlerweile als gängiger Bestandteil der Bewerbung. Es soll den Personaler dazu motivieren, sich Deine Bewerbung genauer anzuschauen und rundet das Gesamtbild ab. Das Deckblatt dient als schnelle Übersicht mit den wichtigsten Informationen über Dich auf einen Blick.
Mit einem originell gestalteten Deckblatt kannst Du also  Interesse und sogar Neugier an Dir wecken und Dich so von anderen Bewerbern abheben.

Welche Infos kommen aufs Deckblatt?

Wie Du das Design gestaltest, bleibt allein Dir überlassen. Natürlich sollte es einen schönen Anblick bieten und zur restlichen Bewerbung passen. Eine übersichtliche und schlichte Gestaltung ist hier empfehlenswert. Schrille Farben und ausgefallene Designs können hingegen unseriös wirken – es sei denn, Du bewirbst Dich bei einer Werbeagentur oder einem Mode- oder Design-Büro.

Die fünf Grundelemente eines Deckblatts bleiben jedoch immer gleich:

Das kommt aufs DeckblattIm Detail
ÜberschriftKurz und aussagekräftig: Worum geht es hier? (Beispielsweise „Bewerbung“ oder
„Bewerbungsmappe“)
Angestrebte PositionAuf welche Stelle bewirbst Du Dich?
KontaktdatenDeine Daten:
Vor- und Zuname
Vollständige Adresse
Telefonnummer (Festnetz und mobil)
E-Mail-Adresse
BewerbungsfotoEin professionell aufgenommenes Foto von Dir verleiht dem Deckblatt eine persönliche
Note
InhaltsangabeWas befindet sich in der Bewerbungsmappe?
Achte hier auf genaue Reihenfolge der Dokumente aus der Bewerbungsmappe

2. Das Anschreiben

Das Anschreiben gilt als wichtigstes Element einer Bewerbung. Es ist der erste Eindruck, den Du im neuen Unternehmen machst, also Deine „Visitenkarte“. Hier beschreibst Du, warum Du glaubst, Dich besonders gut für diese Stelle zu eignen. Du kannst besondere Fähigkeiten erwähnen, ebenso Deine Ausbildung (Hard Skills) und Sozialkompetenzen (Soft Skills).

Mit dem Anschreiben hebst Du Deine Stärken hervor und vermittelst dem Empfänger ein genaueres Bild von Dir. Allerdings genügen eine bis höchstens anderthalb Seiten – Du solltest im Anschreiben also nicht Deinen kompletten Lebenslauf niederschreiben – der ist später aus der Vita / dem Lebenslauf ersichtlich.

Teil Eins des Anschreibens: Der Briefkopf

Der Briefkopf eines Bewerbungsschreibens ist genauso strukturiert wie der Briefkopf eines Geschäftsbriefs. Er enthält folgende Angaben:

1. Absenderinformationen
Dein Name, Deine vollständige Adresse, Telefonnummern, E-Mail-Adresse

2. Empfängerdaten
Name des Unternehmens, den zuständigen Ansprechpartner darunter, die Adresse des Unternehmens (Hier solltest Du keine Schreibfehler machen, unbedingt auf die genaue Schreibweise achten!)

3. Ort und Datum
Diese Angabe steht rechts unter/neben der Empfängeradresse, z. B.: Darmstadt, 21. September 2019 oder: Darmstadt, 21.09.2019 (ohne Leerzeichen).

Nach dem Briefkopf folgen Betreff und Anrede. Während der Briefkopf manchmal „überlesen“ wird, wird der zuständige Bearbeiter der bewerbung an dieser Stelle aufmerksam.

4. Betreff
Hier kannst Du konkret beschreiben, wofür Du Dich bewirbst (z. B.: „Bewerbung als Mechatroniker, Anzeige im XING-Stellenmarkt“). Wenn die Stelle ausgeschrieben war,
schreibst Du die Chiffre-Nummer, das Medium (Zeitung xy oder Internet-Plattform) sowie das Erscheinungsdatum (z. B.: vom 23.05.2019) dazu.

5. Korrekte Anrede
Es ist sehr empfehlenswert, einen bestimmten Ansprechpartner zu benennen (z. B. „Sehr geehrter Herr Mustermann“). Deshalb solltest Du, falls er nicht schon in der Stellenausschreibung angegeben ist, versuchen, den Personalverantwortlichen im Internet herauszufinden, oder bei der Firma selbst telefonisch nachfragen.

Tipp für das Anschreiben

Mit einer persönlichen Anrede kannst du punkten! Recherchiere vor deiner Bewerbung, wer dein Ansprechpartner ist.

Nach der Anrede beginnt der kreative Bereich des Bewerbungsschreibens.

6. Hauptteil
Der Hauptteil ist das Herz des Anschreibens, wenn man so will. In der Einleitung beschreibst Du in kurzen Sätzen Deine momentane Situation:

  • Machst Du beispielsweise zurzeit einen Schulabschluss?
  • Hast Du Deine Ausbildung als xy beendet?
  • Arbeitest Du als Sachbearbeiter bei Firma Meier & Co.?

Im nächsten Abschnitt schreibst Du über Deine bereits erworbenen Fähigkeiten, die zu der Stelle passen. Was sind Deine Qualifikationen?

Danach geht es an die Erfolge. Hast Du bereits ähnliche Projekte erfolgreich ausgeführt? Wenn Du kaum Berufserfahrung gesammelt hast, kannst Du ebenso auf Beispiele aus dem Privatleben zurückgreifen. Wenn Du Dich als Erzieher bewirbst, kannst Du zum Beispiel deine kleinen Geschwister erwähnen, um die Du Dich gekümmert hast.

Im letzten Abschnitt des Hauptteils geht es um Deine Ziele und Deine Motivation. Warum möchtest Du ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten? Was möchtest Du dort erreichen?

7. Zusatzinformationen
Diese sind häufig in der Stellenausschreibung gefordert: „Bitte geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung und Ihren möglichen Eintrittszeitpunkt an.“ Dann solltest Du diese Forderung auch unbedingt erfüllen! Wenn nicht konkret gefordert, kannst Du eines oder beides angeben, wenn Du möchtest, Du musst aber nicht. Falls eine Kündigungszeit beim derzeitigen Arbeitgeber zu berücksichtigen ist, solltest Du dies hier auch erwähnen.

Der Schluss des Anschreibens ist der zunächst letzte Eindruck, den du hinterlässt.

8. Aufforderung/Grußformel
Im letzten Absatz solltest Du den Personalchef dazu auffordern, Dich zu einem persönlichen Gespräch einzuladen (z. B. „Ich freue mich über ein persönliches Kennenlernen …“) und zum Schluss mit einer Standard-Grußformel abschließen. (z. B. „Mit freundlichen Grüßen“).

9. Anlagen
Mit dem Wort „Anlagen“ am unteren Ende der Seite verweist Du einfach nur darauf, dass noch weitere Dokumente zur Bewerbung gehören. Diese brauchst Du nicht im Detail aufzuzählen, Du kannst aber sinnvollerweise die Anzahl nennen (z. B. Anlagen: 6 oder: 6 Anlagen).


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Vita: Der Lebenslauf

Ein Lebenslauf wird in tabellarischer Form gestaltet. Hier solltest Du Deine persönlichen Daten sowie Deine schulischen und beruflichen Erfahrungen nach dem Datum geordnet aufschlüsseln. Denke daran, dass es heutzutage üblich ist, mit der letzten schulischen oder beruflichen Position anzufangen und die weiteren Daten dann chronologisch rückwärts aufzulisten.
Maximal zwei Seiten reichen hier völlig aus, bei wenig Berufserfahrung genügt aber auch eine Seite.

Reihenfolge eines Lebenslaufs:

1. Deine persönlichen Informationen
Bei einem Lebenslauf solltest Du zu Beginn Deinen

  • Namen
  • Geburtsdatum
  • Geburtsort
  • Familienstand (keine Pflicht)
  • Anschrift
  • Kontaktinformationen

nennen. Zu den Kontaktinformationen zählen Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

2. Dein Foto
Ein Foto ist zwar keine Pflicht, aber es ist üblich. Zudem ist es von Vorteil, um das Vertrauen gegenüber dem Personaler zu erhöhen. Das Bewerbungsfoto wird in der Regel auf der oberen rechten Seite platziert. Heute ist es auch üblich, das Foto bereits auf dem Deckblatt zu positionieren; hier steht es zentraler und erhöht die Aufmerksamkeit (dann braucht man natürlich keines mehr im Lebenslauf).

Lebenslauf / Vita

Wenn du dein Foto auf dem Deckblatt platziert hast, brauchst du es im Lebenslauf nicht mehr. Du kannst aber!

3. Deine Qalifikationen
Die Qualifikationen sind das Kernstück des Lebenslaufs und setzen sich aus folgenden Teilen zusammen:

Die Berufserfahrung ist hierbei ein Teil. Eine kurze Beschreibung der Position und drei bis fünf dazugehörige Aufgaben reichen aus. Wenn Du noch keine Erfahrungen in einem Vollzeitjob gesammelt hast, kannst Du ebenso relevante Studentenprojekte, Praktika oder Nebenjobs erwähnen.

Weiter geht es mit der Ausbildung. Dabei ist es nicht notwendig, Deine Grundschulzeit aufzulisten. Du solltest mit der höchsten Qualifikation beginnen. Bei Schul- und Universitätsabschlüssen kannst Du auch Deine Note angeben, sofern sie gut genug ist.
Wenn Du ein Berufseinsteiger mit Hochschulabschluss sein solltest, kannst Du nach Bedarf den Titel Deiner Abschlussarbeit erwähnen.

In den sonstigen Qualifikationen zählst Du alles auf, was für die angestrebte Stelle von Bedeutung sein könnte. Zu sonstigen Qualifikationen zählen

  • Sprachkenntnisse
  • Weiterbildungen
  • EDV-Kenntnisse
  • Auslandsaufenthalte und
  • Führerscheine.

Wer, wo, was?
Du darfst nicht vergessen, bei Weiterbildungen und Tätigkeiten jeweils

  • das Unternehmen,
  • den Zeitraum und
  • Ort

zu benennen. Das ist sehr wichtig für den Personaler, damit er sich orientieren kann und er ggf. bei den Unternehmen nachfragen kann.

Bestimmte Hobbys aufzuzählen, bringt nur dann etwas, wenn sie auch zu der Stelle passen. Wenn Du beispielsweise gerne fotografierst, bietet sich das natürlich besonders gut bei einer Ausbildung im Bereich Mediendesign an. Übungsleiter oder Trainer sprechen für Engagement gehören ebenfalls in einen Lebenslauf.


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Anlagen der Bewerbung

Der vierte und letzte Teil der Bewerbungsmappe sind die Anlagen. Diese bestehen aus deinen Zeugnissen, Zertifikaten und allem, was deine Qualifikation für den angestrebten Job untermauert.

Hierzu zählen

  • Schulzeugnisse
  • Abschlusszeugnis
  • Arbeitszeugnisse
  • Ausbildungszeugnisse sowie
  • Fortbildungszertifikate.

Diese solltest Du auch der Reihenfolge nach chronologisch auflisten.

Wenn Du bereits im Berufsleben stehst, brauchst Du nicht Deine sämtlichen Schulzeugnisse beizufügen, das letzte aussagekräftige Zeugnis genügt (Abiturzeugnis oder Berufsabschlusszeugnis).

Die Reihenfolge ist also:

  • zuerst das Zeugnis vom letzten Arbeitgeber
  • als Zweites das Zeugnis vom vorletzten Arbeitgeber
  • ..und so weiter…
  • als Letztes das Berufs- oder Schulabschlusszeugnis.

Du wurdest zum Bewerbungsgespräch eingeladen und weißt nicht, wie Du Dich vorbereiten sollst? Unsere Zwölf Tipps fürs Bewerbungsgespräch helfen Dir weiter!

Genauere Informationen über das Abitur an der Fernschule bekommst Du in unserem Artikel. „Abitur nachholen an der Fernschule!“