Erfolgreich im Bewerbungsgespräch

Der perfekte Auftritt zum Bewerbungsgespräch ist Dein Schlüssel zum Traumjob. Wir haben alle Infos und Tipps rund um die beste Antwortstrategie auf heikle Fragen, die optimale Kleidung und das richtige Verhalten beim Vorstellungsgespräch zusammengetragen.

Schon seit Tagen hast Du schwitzige Hände, wenn Du an Dein bevorstehendes Bewerbungsgespräch denkst. Vielleicht ist es Dein erstes Jobinterview überhaupt oder DIE Chance, eine Karriere bei Deinem Traum-Arbeitgeber starten zu können. Das setzt Dich natürlich ganz schön unter Druck. Auch Bewerbern mit viel Selbstbewusstsein zittern vor derart entscheidenden Terminen die Knie. Eine gute Vorbereitung ist hier das A und O, damit Du beim Vorstellungsgespräch glänzt und schon bald Deinen Arbeitsvertrag in Händen halten kannst.

Das Bewerbungsgespräch – Die besten Tipps und Tricks

Der erste Schritt ist gemacht: Mit Deiner Bewerbung hast Du Dich bei Deinem potenziellen neuen Arbeitgeber so gut verkauft, dass er Dich persönlich kennenlernen will. Das ist super! Worauf musst Du Dich nun am Gesprächstag einstellen?

Zunächst: Jeder Arbeitgeber handhabt Vorstellungsgespräche anders. Manche Firmen laden an einem Tag gleich mehrere Bewerber zum Gespräch ein, sodass Du den einen oder anderen Konkurrenten beim Warten vielleicht sogar kennenlernst. Auch Dauer und Inhalt des Gesprächs sind sehr individuell. Vielleicht kommst Du in ein Unternehmen, das Dich beim Gespräch umfassend auf Deine Vorbereitung und Stressresistenz prüft. Andere Arbeitgeber handhaben ein Vorstellungsgespräch eher locker und legen besonders viel Wert darauf, Deine Persönlichkeit kennenzulernen und zu testen, ob Du ins Team passen könntest. Auf beide Varianten solltest Du Dich gut vorbereiten (siehe dazu Tipp 2).

Tipp 1: Merke dir Namen

Am Anfang des Gesprächs werden Dir die Gesprächsteilnehmer vorgestellt. Wie viele Personen am Termin teilnehmen, ist wieder sehr unterschiedlich. Vielleicht sitzt Du mit dem Firmenboss allein im Büro, vielleicht sind noch Personalverantwortliche, Abteilungsleiter oder Vertreter des Betriebsrates dabei.

Versuche, dir die Namen der Anwesenden zu merken und schreibe sie zur Not auf. Eine persönliche Ansprache im Verlauf des Gesprächs wird immer positiv aufgenommen. Oftmals wirst Du zu Beginn aufgefordert, Dich vorzustellen.

Tipp 2: Stelle dich vor

„Erzählen Sie doch mal was von sich!“

Diese Frage ist bei Arbeitgebern zum Einstieg sehr beliebt. Auf die Selbstpräsentation solltest Du Dich daher sehr gut vorbereiten. Hierbei ist es wichtig, dass Du nicht einfach Deinen Lebenslauf noch einmal runterratterst – diesen dürften alle Gesprächspartner gelesen haben! Stell Dich noch einmal kurz vor und geh in chronologischer Reihenfolge nur auf die wichtigsten Stationen in Deinem bisherigen Leben ein. Erzähle etwas von Deinen Interessen – bestenfalls jene, die Dich auch für die Stelle interessant machen. Sprich von Deinen bisherigen Erfolgen. Warst Du zum Beispiel Schulsprecher, hast den Schwarzen Gürtel in Karate oder warst ein Jahr lang an einer Highschool in den USA? Nur keine falsche Bescheidenheit – immer raus damit!

Tipp 3: Sei selbstbewusst und locker

Selbstbewusstsein (aber keine Überheblichkeit) kommt bei Arbeitgebern gut an. Geh auf die bisherigen Schwerpunkte in Deinem Leben ein (Ehrenämter, praktische Erfahrungen). Runde die Vorstellung damit ab, warum Du Dich auf diese Stelle beworben hast und warum Du der perfekte Kandidat für die Position bist. Deine Selbstvorstellung sollte nicht länger als zwei bis drei Minuten dauern (was sich jedoch kürzer anhört, als es ist).

Du kannst Dich optimal darauf vorbereiten, indem Du Dir in Stichpunkten notierst, was Du sagen willst, und Deine „Rede“ dann immer wieder vor dem Spiegel, vor Freunden oder Familienmitgliedern übst. Wichtig: Sieh die Selbstpräsentation nicht als Vortrag an, wie Du ihn aus der Schule oder dem Studium kennst. Versuche, locker zu wirken und keine auswendig gelernten Sätze herunterzubeten.

Tipp 4: Stelle Fragen

Anschließend wird Dein Gegenüber wahrscheinlich das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle noch einmal ausführlich vorstellen. Hör dabei aufmerksam zu und stelle auch mal Zwischenfragen, wenn es sich anbietet. Manche Menschen wollen aber nicht unterbrochen werden. Wenn das der Fall ist, kannst Du auch fragen, ob Du Dir Notizen machen darfst, um Deine Fragen später zu stellen. Das zeigt Gewissenhaftigkeit und Engagement.

Darauf folgen Fragen des Arbeitgebers, mit denen Du auf Herz und Nieren geprüft wirst. Meistens hast Du es dann auch schon geschafft. Ein Vorstellungsgespräch dauert in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten.

Merke dir Namen

Namen sind wichtig. Die meisten Bewerber sprechen Ihr Gegenüber nicht mit Namen an, hier kannst du Punkte sammeln!

Tipp 5 fürs Bewerbungsgespräch: Sei schlagfertig!

Natürlich solltest Du das Unternehmen, das Dich eingeladen hat, gut kennen. Nichts ist peinlicher, als auf Fragen zur Firma keine Antwort zu wissen! Mit ein wenig Recherche auf der Unternehmenswebsite lässt sich leicht herausfinden

  • welche Produkte oder Leistungen das Unternehmen anbietet
  • wer die wichtigsten Kunden sind
  • welche Auftraggeber die Firma hat
  • wie viele Mitarbeiter beschäftigt werden
  • welche Zweigniederlassungen die Firma hat
  • und, und, und.

Auch solltest Du Dich vorher über die Personen informieren, denen Du im Bewerbungsgespräch begegnen könntest. Wer ist der CEO, wie sieht er aus? Wenn Du Deinen zukünftigen Chef direkt mit Namen ansprichst, kommt das super an. Vielleicht findest Du online einen Steckbrief zum Firmenboss und Gemeinsamkeiten zu Interessen oder Parallelen im Lebenslauf (gleiche Uni, gleicher Geburtsort), die Du dann beiläufig in Deiner Vorstellung erwähnen kannst. Das sorgt gleich für Pluspunkte und Vertrauen.

Tipp 6: Nutze deine Schwächen

Vor allem die Frage nach den persönlichen Schwächen treibt vielen Bewerbern den Schweiß auf die Stirn. Überlege Dir vorher, mit welchen vermeintlich negativen Eigenschaften Du zwar eine Schwäche eingestehst, Dich aber nicht weniger geeignet für die Stelle machst. Unpünktlichkeit und Kritikunfähigkeit gehören nicht dazu! Bleibe aber authentisch und zeige, dass Du zwar Macken hast, jedoch an diesen arbeitest. Das zeugt von Selbstbewusstsein, Selbstkenntnis und persönlicher Reife.

Nutze deine Schwächen

Schwächen sind nicht immer etwas negatives. Formuliere sie so, dass sie positiv wirken.

Ein krasses Beispiel: „Ich stelle viele Fragen und lerne gerne dazu!“ statt „Ich habe keine Ahnung, was ich da tue!“

Tipp 7: Kenne deine Soft Skills

Neben Deinen Fachkenntnissen (Hard Skills), solltest Du Dich vor allem auf Fragen zu persönlichen Eigenschaften (Soft Skills) vorbereiten. Typische Fragen sind zum Beispiel:

  • Worauf in Ihrem bisherigen Leben sind Sie besonders stolz?
  • Was sind Ihre Stärken/Schwächen?
  • Wie gehen Sie mit Stress um?
  • Arbeiten Sie lieber im Team oder alleine?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
  • Warum wollen Sie ausgerechnet bei uns arbeiten?
  • Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?

Tipp 8: Bleibe bei Stressfragen ruhig

Einige Unternehmen sind fies und unterziehen Dich Stressfragen („Wie viel wiegt New York?) Ganz wichtig: Cool bleiben! Es ist nicht schlimm, wenn Du die Antwort auf so eine Frage nicht kennst. Der Personaler möchte hier nicht unbedingt die korrekte Lösung von Dir, sondern beobachten, wie Du in Stresssituationen reagierst und an schwierige Aufgaben herangehst.

Bleib gelassen, wenn Dir eine derartige Frage gestellt wird und sage es ganz selbstbewusst, wenn Du die Antwort nicht kennst. Vielleicht fällt Dir auch eine kreative Lösung ein, mit der Du punkten kannst. Vor längeren Pausen im Gespräch brauchst Du keine Angst zu haben und nicht nervös zu werden. Wenn Du vor einer Antwort kurz überlegen musst, dann nimm Dir die Zeit. Du kannst auch ruhig sagen: „Da muss ich kurz nachdenken.“

Tipp 9: Bereite Fragen vor

Zum Abschluss des Gesprächs will Dein Gegenüber meist wissen, ob Du noch Fragen hast. Auch hier solltest Du nicht mit den Schultern zucken, sondern Dich vorbereitet haben. Eine typische Frage könnte sein, wann Du mit einer Rückmeldung rechnen kannst.

Tipp 10 fürs Bewerbungsgespräch – Die richtige Körpersprache

Tipp 10.1

Deine unbewusste Körpersprache gibt viel mehr von Dir preis, als Du Dir vorstellen kannst. Das beginnt schon bei der Begrüßung: Steh auf, wenn Du begrüßt wirst, und achte auf einen festen Händedruck. Vor allem als weibliche Bewerberin zeigst Du damit, dass Du mit männlichen Kollegen mithalten kannst und einen starken Charakter hast!

Tipp 10.2

Lächle Dein Gegenüber bei der Begrüßung freundlich an und blicke ihm/ihr – auch während des Gesprächs – in die Augen. Wenn Du ins Chefbüro kommst, geh zielstrebig auf ihn zu (bleibe nicht wie „Ich-trau-mich-nicht“ unsicher bei der Tür stehen). Sind mehrere Personen im Raum, begrüße alle gleichermaßen.

Tipp 10.3

Sicher wird man Dir ein Getränk anbieten. Akzeptiere nur Wasser, Kaffee oder Saft (bei Alkohol würdest Du in die Falle tappen; er ist absolut tabu!).

Tipp 10.4

Selbstverständlich solltest Du Dich erst setzen, wenn Dir ein Platz angeboten wird. Sitz aufrecht und verschränke nicht die Arme vor dem Körper (das signalisiert Abwehr). Fletze Dich nicht in den Stuhl oder Sessel, sei er auch noch so bequem. Deine Körperhaltung soll Aufmerksamkeit ausdrücken; neige Dich Deinem jeweiligen Gesprächspartner zu.

Tipp 10.5

Lächle im Gespräch nur, wenn es sinnvoll und angebracht ist; ein Dauerlächeln könnte einen falschen (blöden) Eindruck machen und den Personaler irritieren. Lautes Lachen ist tabu, auch wenn der Chef einen Witz reißt (vielleicht will er Dich damit prüfen), dezentes Grinsen genügt. Vermittle stets den Eindruck, dass Du aufmerksam zuhörst.

Tipp 10.6

Vermeide, nervös an Deiner Uhr, Deinem Schmuck oder Deiner Kleidung zu spielen.

Tipp 10.7

Als Körpersprache-Profi kannst Du darauf achten, die Haltung Deines Gegenübers zu spiegeln: Das sorgt bei ihm unterbewusst für Sympathie und Vertrauen. Halte im Gespräch immer Blickkontakt, nicke und lächle.

Tipp 10.8

Wann das Gespräch beendet ist, bestimmt Dein Gesprächspartner, indem er aufsteht. Erst dann stehst Du auch auf. Streck die Hand erst zum Abschied aus, wenn er es tut.

Genauere Informationen über das Abitur an der Fernschule bekommst Du in unserem Artikel. „Abitur nachholen an der Fernschule!“

Tipps fürs Bewerbungsgespräch – Der Dresscode

Tipp 11.1: Ordnung ist das halbe Leben

Ein gepflegtes Äußeres sorgt für einen positiven ersten Eindruck und kann bei gleichrangigen Bewerbern entscheidend für eine Zusage oder Absage sein.

Verkleide Dich nicht, bleib immer authentisch. Im Zweifel gilt jedoch: Lieber overdressed, als underdressed. Richte Dein Outfit immer nach dem Job aus, den Du anstrebst. Bei einer Bank ist es eher angebracht, in Anzug mit Hemd und Krawatte bzw. im schicken Kostüm aufzutreten, als in einer kleinen Handwerksfirma oder einem modernen Medienunternehmen. Zeige, dass Du ins Team passt. Mit einem Hemd oder einer Bluse kannst Du nichts falsch machen. Es muss auch nicht immer Schwarz-Weiß sein. Mit einem dunklen Anzug und einem bunten (aber einfarbigen!) Hemd als Farbtupfer lockerst Du Dein Outfit auf.

Tipp 11.2: Sei nicht zu aufreizend

Weibliche Bewerber sollten auf einen zu tiefen Ausschnitt, offene Bluse, zu kurzen Rock und sehr hohe Schuhe verzichten. Eine Strumpfhose ist obligatorisch (auch bei 40 Grad im Schatten)! Nur dezentes Make-up und unauffälligen Schmuck tragen. Vor allem als Frau kannst Du mit Deiner Kleidung Deinen Charakter unterstreichen und Dich selbstbewusst und kompetent präsentieren. Mit Schlabber-Rock, Sandalen und einer rosa Rüschenbluse wirst Du vermutlich weniger ernst genommen, als in einem schicken, edlen Hosenanzug oder Kostüm.

Tipp 12: Sei ein Held – Du hast es verdient!

Klarer Kopf, wenn’s ernst wird: So kannst Du Dich kurz vor dem Gespräch beruhigen und motivieren.

Du stehst vor dem Büro Deines hoffentlich zukünftigen Chefs und kannst keinen klaren Gedanken fassen? Versuche, zu Dir zurückzufinden, atme tief durch und rufe Dir in Erinnerung, dass Du es schon bis hierhin geschafft hast, was super ist! Du scheinst das Unternehmen mit Deiner Bewerbung schon von Dir überzeugt zu haben und hast es bis hierhin schon viel weiter geschafft als viele andere Bewerber. Jetzt packst Du den Rest auch noch.

Erfolg im Bewerbungsgespräch: Sei ein Held!

Erinnere Dich kurz noch einmal:

  • gerade Haltung (straffe den Rücken)
  • klare und feste Stimme
  • Lächeln
  • fester Händedruck.

Denk daran: Du wurdest eingeladen, weil der Chef DICH als neuen Mitarbeiter in Betracht zieht und Dich jetzt kennenlernen will. Das ist Grund genug, selbstbewusst zu sein.

Wenn Du trotzdem sehr nervös bist, versuche nicht, es künstlich zu überspielen. Sage ruhig gleich zu Beginn, dass Du etwas aufgeregt bist. Das zeigt Deinen Gesprächspartnern, dass Du die Einladung ernst nimmst und den Job wirklich willst. Wenn Du von Anfang an mit offenen Karten spielst, statt ein Pokerface aufzusetzen, nimmt Dir das auch selbst die Angst.


Tipp: Du willst dein Abitur nachholen? Dieser Fragebogen hilft dir in nur 1 Minute die richtige Schule zu finden.